Endlich mal wieder in größerer Mannstärke auswärts. Endlich mal wieder ausverkauft. Endlich mal wieder im Gästeblock oder auf der Tribüne einen Auswärtssieg feiern. So sah das in Bremen Samstagabend lange aus. Bis der VAR kam und das Spiel zu einem Skandalspiel machte.
Was für ein trauriges Ende: Der Schiedsrichter lässt in der 4. Minute, der letzten, der Nachspielzeit eine Szene im Strafraum der Schalker laufen. Henning Matriciani (gerade eingewechselt) und ein Bremer Stürmer liefern sich eine Art Zweikampf. Es sieht alles so aus, als habe es keine echte Berührung gegeben. Das meint der Schiedsrichter erst auch. Doch dann greift der VAR ein, was er eigentlich nur bei einer klaren Fehlentscheidung tun darf.
Sie funken einige Zeit, dann sieht sich der Schiedsrichter auf dem Platz die Szene im Review-Bereich selbst noch mal an und entscheidet auf Strafstoß. Der Bremer verwandelt den zum 1:1. Dann ist Schluss.
Hinterher fassen sich alle an den Kopf, auch Bremer Fans: Wie konnte man hier auf Elfmeter entscheiden? Der Bremer nahm den Ball mit dem Arm mit, sonst wäre er wohl durchgerutscht. Er machte noch einen ganzen Schritt nach der vermeintlichen Berührung, von der in vielen Einstellungen auch nichts zu erkennen war. Fest steht für fast alle: Hier lag kein elfmeterreifes Foulspiel vor. Nur der VAR und später der Schiri, die sahen das dann anders. Einen Tag später übrigens widerlegt vom DFB selbst.
Dennoch war die Tour nach Bremen, wo Emspower Rheine traditionell gut vertreten ist, ein schöner Ausflug: Endlich wieder auswärts in einem vollen Stadion. Endlich wieder ein bisschen "daneben benehmen", wie man das bei Auswärtsfahrten ja auch mal macht. Endlich wieder Party, wo die Mehrheit der Niederlage ins Auge sieht. Für manch ein Fanclub-Mitglied war es der erste Stadionbesuch seit Corona.