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Erstaunte Salzburger: Das ist Schalke 04

Sie dachten, dass am 8. Dezember vielleicht die Welt untergeht: Die Salzburger wussten nicht, was sie bekommen mit einer Horde von 8000 Schalkern. Sie bekamen eine bunte (vor allem blaue) Masse an Anhängern eines Traditionsclubs vom Kumpels und Malochern. Und sie staunten.

Inzwischen muss jeder diese Videos vom blauen Mob gesehen haben, wie er sich wie ein Wurm durch die Straßen von Salzburg zieht. Sicher, nicht alles, was die Schalker vor Ort taten, war goldig: Die Szenen vor dem Haus, in dem ein Salzburger ein schwarz-gelbes Trikot an die Fensterscheibe drückte, muss man nicht haben. Da flogen nun doch ein paar Gegenstände in Richtung Schreibe. Und auch die Pyro-Show im Stadion anfangs der zweiten Hälfte: Muss man nicht haben, kostet den Verein wieder ein paar Zigtausend. 

Ganz viele Fotos aus Salzburg von Kevin, Didi und Elke

Aber in Summe war es vor allem eines: die beeindruckende Demonstration einer Liebe zu einem Fußballclub, die Red Bull niemals erreichen kann. Was dieser Brausehersteller, eine der erfolgreichsten Marketing-Maschinen der Welt, da schafft, ist aus Marketing-Sicht vielleicht bemerkenswert, aber vor allem passt es gut in die Zeit des politischen Populismus' und der postfaktischen Entwicklung: RB Salzburg, vor allem aber RB Leipzig sind postfaktische Fußballprojekte. Vor allem RB Leipzig ist geboren, um als Werbemittel für eine Brause zu fungieren. Dem Verein SSV Markranstädt das Startrecht für die Oberliga abgekauft, ist es ein Club fast ohne Mitglieder mit dem sonderbaren Namen Rasenballsport Leipzig. Gesetzt genau in eine Fußballdiaspora, eine Region, die sich benachteiligt fühlt in Deutschland, eine Stadt, die ein frisch aus Steuermitteln gebautes Stadion hat, eine trendige Großstadt, in der genug Menschen leben, als dass davon 40.000 Leute alle zwei Wochen gerne hochklassigen Fußball schaut. (Man stelle sich vor, jemand wäre auf die Idee gekommen, dieses Projekt im Ruhrgebiet umzusetzen...) Ein Projekt, das die besten Spieler von seinem Partnerverein RB Salzburg holt...

Da sind wir zurück in Salzburg: Mehrfach in Serie österreichischer Meister und Pokalsieger, aber im europäischen Wettbewerb immer nur zweitklassig. Immerhin knapp über 20.000 Zuschauer kamen nun also ins Stadion, und sich dort etwa 8000 Schalkern (die Schätzungen reichten von 6000 bis 10.000) gegenüber sahen.

Der Support war hochanständig, auch wenn wir am Ende doch 0:1 verloren. Und noch vor der Abreise der Blauen sagten Ur-Salzburger unserer vierköpfigen Emspower-Crew, dass die Schalker sich großartig präsentiert hätten.