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Fotos aus HH und warum wir nicht sauer sein sollten

Tja, das war sie praktisch, die erste Halbserie mit neuem Trainer und neuem Manager und einer neuen Vereins-Philosophie. Muss man jetzt sauer sein, dass wir Elfter sind mit 18 Punkten aus 16 Spielen? Nein! Denn gut Ding will Weile haben. Ein paar schöne Fotos aus Hamburg von Kathi und ein paar bilanzierende Worte von unserem Webmaster Tobias.

Fünf Siege, drei Unentschieden, acht Niederlagen: Das ist in unserem Kerngeschäft Bundesliga eine wahrlich miese Bilanz. So sind uns die Abstiegsränge (fünf Punkte) derzeit näher als die Qualifikation fürs internationale Geschäft (sieben Punkte). Wenn man die fünf Siege und eine Niederlage aus dem Nebengeschäft Europa League und die zwei Siege aus dem DFB-Pokal mit in die Rechnung, dann sind wir bei 12-3-9 - die Bilanz liest sich schon deutlich angenehmer als die erstgenannte. 

<link internal-link internal link in current>Fotos vom letzten Spiel 2016 aus Hamburg

Viel entscheidender ist doch aber die generelle Entwicklung. Und die ist grundsätzlich positiv. Wir haben endlich eine neue Spielphilosophie, die wir aber sicher erst in die Köpfe aller Spieler bekommen müssen. Meiner Meinung nach geht das nicht innerhalb von sechs Monaten, bei denen man in viereinhalb Monaten - also während die Saison läuft - im Training gar nicht mehr an den Feinheiten arbeiten kann, weil es bei unserem Spielrhythmus da immer schon um die direkte Vorbereitung auf die nächste Partie (oder die Regeneration aus der vergangenen) geht. Wir haben das schon öfter gehört und gesagt, aber wir müssen es nun endlich auch mal durchhalten: Wir brauchen die Geduld, so eine Übergangssaison durchzustehen.

Noch bedeutender erscheint vielen Schalkern derzeit der generelle Wandel in der Vereinsführung, der mit "neue Schalker Ruhe" ganz gut umschrieben ist: Es wirkt, als handle man dort nicht mehr so ergebnisgetrieben in kurzfristiger Sicht, sondern, als schaue da jemand mit viel Verstand und großer Nüchternheit mit einem Außenblick auf das Konstrukt und die Abläufe, analysiere das ebenso kühl und ziehe daraus die richtigen Schlüsse. Gemeint ist Christian Heidel, der dabei auch das ABC der Kommunikation nach außen bisher perfekt beherrscht. Er sagt Kluges, er nimmt manchmal etwas Tempo und Temperament herein, aber eigentlich immer nur dann, wenn es vertretbar ist. Aber immer erdet er das dann auch gleich wieder. Dazu hat er volle Rückendeckung vom Aufsichtsratsvorsitzenden. Es ist schon irgendwo bezeichnend: Der Leiter Sport und Kommunikation und der Leiter Marketing, zwei aus meiner Sicht hochkompetente Leute auf ihren Arbeitsfeldern, loben den Aufsichtsrats-Chef Clemens Tönnies als ganz wichtigen ganz großen Fachmann und heben seine Bedeutung für den Verein extrem heraus. Wenn Jobst und Heidel das sagen, dann ist entweder die Abhängigkeit irre hoch, oder es stimmt einfach. 

Klar muss irgendwann der sportliche Erfolg eintreten - so ein 1:2 beim krisengeschüttelten Hamburger SV (der allerdings seit drei, vier Wochen im Aufwind ist...) können wir auf Dauer nicht als zufriedenstellend hinnehmen. Dafür ist der Kader zu teuer, der eigene Anspruch (mittelfristig ist das Ziel, zu den Top-10 in Europa zu gehören) zu hoch, die Fangemeinde zu ungeduldig. Aber betrachtet man die Zeit nach der Winterpause, wo immer noch nicht alle Dauerverletzten zurück sind, wo der Afrika-Cup uns weitere Ausfälle bescheren wird, ist in dieser Saison nicht unbedingt Besserung in Sicht. 

Was Hoffnung macht: Wir spielen mit einer irre jungen Startelf zurzeit - Woche für Woche. Das Durchschnittsalter liegt bei etwa 23 bis 24 Jahren. Die Mannschaft ist entwicklungsfähig. Thilo Kehrer ist so ein Beispiel: Er hat von den vier bestrittenen Spielen bisher mindestens dreimal einen guten Eindruck hinterlassen. In Hamburg sah er dann in entscheidenden Situationen nicht besonders gut aus - aber unterm Strich bleibt die Freude, dass es wieder ein junger Mann aus der Knappenschmiede in die erste Reihe geschafft hat. Und auf Avdijaj und Tekpetey dürfen wir uns sicher auch freuen, wenngleich alle drei sicherlich derzeit nur deshalb Einsatzzeiten bekommen, weil Huntelaar, Embolo, di Santo, Choupo-Moting, Naldo, Nastasic und Co. ausfallen.

Wirtschaftlich ist der Club auf einem guten Weg. Nach aktuellem Stand der Dinge ist die Arena 2021 komplett abbezahlt. Ein Grund mehr, positiv nach vorn zu schauen. Und: Wir sind in den beiden Pokalwettbewerben noch vertreten. Auch wenn es sportlich gerade nicht so aussieht: Vielleicht kommen wir ja noch ein paar Ründchen weiter. 

Wir lassen das Jahr jetzt ausklingen. 2017 kann unter diesen Vorzeichen zwar schwer werden, aber die Richtung, die sollte hoffnungsfroh stimmen. Es gibt genügend gute Gründe. Gelassene Winterpause, frohe Weihnachten und einen guten Start ins neue Jahr wünscht die Webmaster-Crew von Emspower Rheine allen Mitgliedern und Freunden unseres Fanclubs. Glück auf!