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Keine Antwort? Auch 'ne Antwort

Von einem Mazedonier-Ausschluss will die UEFA nix gehört haben. Und der FC Schalke 04 will kein Öl ins Feuer gießen. Damit ist das Thema am Abend vor dem Spiel bei PAOK Saloniki offenbar erledigt. Wir finden allerdings: Keine Antwort ist auch eine Antwort. 

Nun muss ein Verband in der Größenordnung der UEFA und ein Club wie der FC Schalke 04 mit weit mehr als 100.000 Mitgliedern sicher nicht auf einen Offenen Brief eines piseligen Fanclubs mit unter 300 Mitgliedern antworten - geschenkt. Aber trotzdem finden wir, dass souverän anders gewesen wäre. Warum nicht schreiben: "Danke für euren Hinweis. Den haben wir durchaus zur Kenntnis genommen, wollen aber aus Sicherheitsgründen für alle anwesenden Schalker in Griechenland und auch vor dem Rückspiel in der Arena nichts zu diesem Thema sagen." Das hätte dem FC Schalke 04 ganz sicher nicht geschadet - und mit dieser Antwort hätten wir uns auch zufrieden gegeben. 

Pressesprecher Thomas Spiegel hat immerhin einem zu dem Thema eine Aussage gegeben: dem Blogger und Journalisten Hassan Talib Haji. Auf <link http: www.hassanscorner.tv post external-link-new-window external link in new>hassanscorner.tv wird Spiegel zitiert mit den Worten: "Was den Aspekt Sicherheit angeht, sind diese Partien die schwierigsten seit langer Zeit." Vorgaben von PAOK hätten sich als "völlig unverhandelbar" dargestellt. Darum habe der FC Schalke 04 davon abgesehen, sich an dieser Debatte öffentlich zu beteiligen. Das ist nachvollziehbar - auch wenn wir einen Ausschluss von Menschen wegen ihrer Nationalität als Rassismus bezeichnen würden und Rassismus eigentlich nicht zu dulden ist; weder nach dem Schalker Leitbild, noch nach den Werten, die die UEFA propagiert. 

Die UEFA, ja die hat sich immerhin auf eine Anfrage des Fußball-Portals <link http: www.westline.de fussball schalke04 paok-saloniki-gegen-schalke-und-mazedonien external-link-new-window external link in new>westline hin geäußert. Stimmt nicht, heißt es da von offizieller Seite. Es sei von PAOK bestätigt, dass es "keine besonderen Kontrollen" auf Zuschauer mit mazedonischem Pass geben werde, schreibt Redakteur Carsten Schulte dort. Unbeantwortet blieb seine Frage, ob entsprechende Fahnen oder Fanutensilien geduldet würden. Aber auch das ist aus unserer Sicht vollkommen nebensächlich: Natürlich darf ein Club Fanutensilien bei Gästefans untersagen, wie es ihm beliebt, das lässt sich alles übers Hausrecht regeln. Aber ein Ausschluss aufgrund von Nationalität hat eine ganz andere Qualität. Wenn das Schule machen würde... das mag man sich gar nicht vorstellen. 

So bleibt das Thema am Ende ungeklärt. Ob Mazedonier am Donnerstag ins Stadion kommen oder nicht, wird sich vielleicht an der Grenze, eventuell auch erst am Stadion zeigen. Die Einlasssituation dort ist ohnehin als interessant zu bezeichnen. Man darf gespannt sein, ob das nicht vielleicht doch eher so endet wie am Dienstagabend beim Gastspiel der Nachbarn von 30 km östlich von Gelsenkirchen in Lissabon. 

Es ist in jedem Falle traurig, dass es Fußballspiele im europäischen Ausland gibt, bei denen die Sicherheitsbestimmungen so krass sind wie diesmal in Thessaloniki. Wir finden: Da sollte die UEFA mal etwas genauer hinschauen. Unfassbar! 

Wir bleiben bei unserer Einstellung: Fußball verbindet! Ein Glückauf an alle 1400 Blau-Weißen (inklusive neun Emspower-Mitgliedern) in Nord-Griechenland. Bleibt heil! 

 

Ein paar interessante Details zum Thema Ausschluss hat Christoph Winkel von der "Funke Mediengruppe" <link http: www.derwesten.de sport fussball s04 vor-saloniki-wieso-die-schalke-fans-die-uefa-kritisieren-id209612559.html external-link-new-window external link in new>hier auf derwesten.de zusammengetragen. Demnach haben die Griechen auch schon mal Griechen vom Besuch im Gästeblock ausgeschlossen. Klingt komisch, ist nach dem Bericht aber so.

 

AKTUALISIERUNG am Donnerstag, 16.2., 14.50 Uhr: Eine interessante Auslegung der Geschehnisse hat <link http: www.reviersport.de external-link-new-window external link in new>RevierSport - oder neu recherchiert, ohne es so richtig kenntlich zu machen. Dort heißt es, dass PAOK nach Protesten aus der Schalker Fanszene - unter anderem einem Offenen Brief an die UEFA - nun doch Mazedonier ins Stadion lassen wolle. Bisher waren die Informationen so auszulegen, dass PAOK das Einlass-Verbot nach Nationalität nicht ausgesprochen habe.