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Monate der "Leiden"schaft, Ergebnisse zum Vergessen

Diese Saison rinnt so dahin. Die größte Gefahr ist, dass gerade das dafür sorgt, dass wir noch in echte Abstiegsnöte geraten. Jetzt musste unser von Vielen geschätzter Trainer Tedesco gehen. Dafür kehrten gleich mehrere Helden der jungen Vereinshistorie zurück. Wird nun alles gut?

Das darf man fragen. Spätestens jetzt, spätestens nach dem 0:1 im Heimspiel gegen Rasenballsport Leipzig. Schalke 04 hat den Reset-Knopf gedrückt. Alles auf Anfang, drei Punkte vor der Abstiegszone mit dem Relegationsrang 16: Domenico Tedesco, der beliebte Trainer, musste gehen.

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Er wurde beurlaubt, weil er die Ergebnisse nicht liefern konnte. Vielleicht auch, weil er es nicht schaffte, der Mannschaft einen Fußball zu vermitteln, wie ihn die Fans sehen wollen. Der ist eigentlich mehr als das Defensiv-Konzept mit viel Glück, das uns in der Vorsaison zum Vizemeister machte. Schalker Fans wollen endlich mal wieder Fußball erleben, der Spaß macht, der sein Eintrittsgeld im Stadion wert ist. Das kann kämpferisch sein, aber ein bisschen spielerisch wäre auch mal wieder schön. Er wurde gegangen, weil er es nicht schaffte, die Charakterköpfe unter den Spielern so zu bearbeiten, dass sie eine Mannschaft bilden, ein Team, das für einander einsteht. Er hat selbst die Schalker Werte in kurzer Zeit verinnerlicht, hat fleißig gearbeitet wie ein Bekloppter, er hat aber nicht geschafft, jedem Spieler das Schalker Gefühl einzuimpfen. Er hat stattdessen die guten Geister im Team, die auch intern als die galten, die das Sagen haben, versehentlich demontiert, weil er weniger auf diese weichen Eigenschaften achtete als auf die taktischen Faktoren. 

Er wurde beurlaubt, weil er zu wenig das Spiel mit einem eigenen Charakter ausstatten konnte. Ihm sagte man nach, er habe sich immer nur nach dem Gegner gerichtet. 

Es ist bitter, dass dieser Mann nicht Schalke schaffte, sondern Schalke ihn. Man kann nur hoffen, dass er nach einer Auszeit, nach Erfahrungen in anderen Clubs irgendwann einmal wieder den Weg zu uns zurück finden möge. Ein bisschen auf die Weide, dazu lernen, zurückkehren - auf Schalke würde man ihn mit offenen Armen zurück nehmen.

Jetzt aber ist erst einmal eine neue Zeitrechnung angebrochen: Jochen Schneider ist seit knapp drei Wochen als neuer Sportvorstand eingestellt und als Nachfolger von Christian Heidel der neue starke Mann auf Schalke. Dazu sind mit Huub Stevens und Mike Büskens sowie Gerald Asamoah drei Große der Schalker jüngeren Vereinsgeschichte zurück in Verantwortung. Unglaublich, aber wahr. Sie haben nur eine Aufgabe: den Trend umzukehren und Schalke 04 vor dem Abstieg zu retten. Vielleicht gelingt es ihnen nebenbei noch, den Club im Pokal noch eine Runde weiterzubringen oder vielleicht sogar zwei, also bis nach Berlin. So schlecht ist die Ausgangslage nicht. Abwarten.

Es gilt der volle Fokus auf die Liga: Zwei Wochen kann das Team nun mit der Mannschaft an der Vorbereitung aufs Spiel bei Hannover 96 arbeiten. Sie können sich kennenlernen, sich mental aufeinander einstellen, den Dreh finden, anders trainieren, den Gegner analysieren - und dann hoffentlich runderneuert mit gutem Gefühl bei 96ern gewinnen, die in dieser Saison fast nichts brauchbares gezeigt haben. 

Man weiß nicht, ob alles gut wird. Aber der Weg war an dieser Stelle ohne echte Alternative. Die Mannschaft muss es jetzt richten, die Zeit des "Leidens" in eine neue Zeit der Leidenschaft zu überführen. Sicher können wir Fans unseren Beitrag leisten.