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Schalke bleicht Hannover - und verliert Höwedes

Was bleibt von diesem 0:1 bei Hannover 96 in Erinnerung? Ganz sicher das: Die Kurve verabschiedete sich von Bene Höwedes, einem großen, einem verdienten Schalker. Einem, der momentan nur auf der Bank sitzt und der sich nun doch noch einen Traum erfüllt: im Ausland zu spielen. Ansonsten war trotz neuem Trainer Vieles wie vergangene Saison.

So verlief das Spiel wie viele in der abgelaufenen Saison: Schalke gelingt es einfach nicht, selbst das Spiel zu dominieren. Hannover lief wie irre an und setzte uns bei Ballbesitz schnell unter Druck. Wir konnten uns zu keiner Zeit befreien. So war das Drumherum das bemerkenswerteste an diesem Spieltag: Die "Nordkurve in deiner Stadt" tauchte erst die Straßen in weiß, denn beim Marsch war das Motto "Alle in weiß" - und auch im Stadion gab der Away-Block ein beeindruckendes Bild ab. Dann war da die Fähnchen-Choreo in Blau und Weiß - wunderbar. Und am Ende noch die ehrenvolle Verabschiedung des größten Schalkers im aktuellen Kader, Bene Höwedes, dessen Fortgang nun fest steht.

<link internal-link internal link in current>Bilder aus Hannover

Es ist traurig, wenn altverdiente Schalker den Verein verlassen, keine Frage. Aber Bene ist eben nur einer von mehreren Defensivspielern und zurzeit einer, der in der zweiten Reihe steht. Das hängt mit seiner Regeneration zusammen, kann aber auch mit seiner fehlenden Schnelligkeit verbunden sein. Unser Trainer setzt auf schnelle Leute, dazu zählt Bene leider nicht. Ebenso wie Coke. Darum haben beide zurzeit wenig Chancen auf einen Stammplatz in der ersten Elf. Bene ist - sicher auch aus diesem Grunde - nicht mehr unser Kapitän. Der Trainer, der geholt wurde, um den Erfolg zurückzuholen, verändert etwas im Kader, auch in der Hierarchie. Wer wäre er, wenn er alles beim Alten belassen würde? Es ist in Ordnung, jemanden nach sechs Jahren als Kapitän abzusetzen, wenn es dafür gute Gründe gibt. Die kann man erkennen. 

Etwas schade, dass Bene dadurch so gekränkt ist. Dass er sich nicht auf die Bank setzen möchte, ist aus seiner Sicht in Ordnung, aber auch nicht gerade getränkt von Mannschaftsgeist. Er nimmt nun seine letzte Chance wahr, ins Ausland zu gehen. Ein sportlich gesehen riesiger Verlust ist er sicher nicht, aber einer im Geiste schon. Und darum sollten wir uns darauf freuen, dass er nun anderswo noch mal eine neue Chance bekommt, unserem Club dafür sogar eine reichliche finanzielle Entschädigung einspielt - und nach der Auslandserfahrung in ein paar Jahren wieder zurückkehrt zu dem Club, den er wirklich liebt. Bene, die Türen stehen sperrangelweilt offen, zu jeder Zeit.