FC Schalke 04 FanclubEmspower Rheine e.V. 91

Mit Hoffnung in den kurzen Winter

Der Kader umgekrempelt. Kapitän und Top-Sturm verletzt. Erstmals seit 30 Jahren 2. Liga. Corona lässt nur kurz locker. Umso schöner: Schalke 04 geht mit Hoffnung ins neue Jahr. Eine Bilanz. 
 

Mit einem 1:1 beim Hamburger SV hat sich der FC Schalke 04 in die Winterpause verabschiedet. Sehr kurz ist die. Und das ist gut so. Denn Schalke ist im Früh-Winter so richtig in Fahrt gekommen. Spielerisch ist das, was wir seit drei Spielen sehen, endlich das, auf das wir Jahre lang gewartet haben. Dieses Schalke macht wieder Spaß. Und das deutete sich schon über die gesamte Hinrunde hinweg an. Wenn man genau hinsah.

Bilder vom 4:1 gegen den 1. FC Nürnberg

Schalke erlebte die größte Grunderneuerung aller Zeiten in dieser Sommerpause. Nicht nur, dass im Vorstand neue Verantwortliche saßen, sondern auch, dass praktisch der komplette Kader ausgetauscht wurde. Die über 20 Abgänge und 20 Neuzugänge, das ist schon historisch für eine einzige Sommerpause. Ob das neue Gefüge aber zusammenpassen würde, das konnte nicht einmal der Architekt Rouven Schröder mit Sicherheit sagen.
 

Jetzt, fünf Monate nach dem großen Neuanfang, ist nicht alles Gold was glänzt. Aber man kann schon sagen: Wir  haben eine Mannschaft, die Spaß macht, die billiger ist als alles, was wir seit Jahrzehnten beschäftigt haben, und die in der zweiten Liga in der Spitzengruppe absolut wettbewerbsfähig ist. 

Bilder vom 5:2 gegen Sandhausen

Und das trotz einiger sehr schmerzhafter Ausfälle im Kader. Der eigentlich größte Hoffnungsträger dieser Mannschaft war sicherlich Danny Latza. Der Latza, der sich ganz früh in der Saison verletzte und bis Weihnachten kaum ein Spiel machen konnte. Nur kurz kam er zurück, da allerdings auch nur mit deutlich halber Kraft. Jetzt fällt er wieder aus. Und hätten wir wirklich für möglich gehalten, dass wir heute sportlich mit Kontakt zur Spitzengruppe da stehen, obwohl unser Kapitän fast kein Spiel machen konnte?
 

Dabei ist es ja nicht nur der Kapitän, der ausfiel: Simon Terodde, das Torwunder, ist auch seit Wochen verletzt. Man stelle sich nur vor, beide wären in Top-Form gewesen... Und in Bremen hätte man uns nicht zwei weitere Punkte gestohlen...

Bilder vom 1:1 bei Werder Bremen 

Das schönste Signal zum Ende der Hinrunde ist aber doch, der Fußball macht wieder Spaß. Hey, so ein Powerplay wie auswärts beim Hamburger SV, wann haben wir denn das zuletzt von unserer Mannschaft gesehen? Sie war in Rückstand seit der zweiten Spielminute und kämpfte dagegen an, dass es eine Augenweide war. Na klar, der Ausgleich hätte schon viel früher fallen müssen. Aber das Herausspielen vom Torchancen, das war doch zuletzt immer unser größtes Problem. Weil wir selten als eine Mannschaft auftraten, die das Spiel gestalterisch selbst in die Hand nehmen wollte. Die offensiv glänzen wollte. Immer war unser Hauptaugenmerk, eine stabile Defensive auf den Platz zu stellen. Und das wurde über Wochen kritisiert und dem Trainer negativ ausgelegt: Der kann es nicht, hieß es von Kritikern. Dass er es doch kann, zeigt die Entwicklung in den letzten Spielen. 
 

So können wir absolut positiv in die Rückrunde blicken. Natürlich, alles hängt noch am seidenen Faden. Die zweite Liga wird bis zum Ende wahrscheinlich so umkämpft bleiben, wie sie zur Zeit dasteht. Bis Platz 10 haben eigentlich alle noch gute Chancen, sich ins Aufstiegsrennen zu werfen. Vieles wird davon abhängen, wie eine Mannschaft im Januar in die Rückrunde startet.
 

Darauf können wir uns jetzt freuen. Glückauf und frohe Weihnachten wünscht das Team von Emspower Rheine.